Schmuck aus der Zeit Napoleons

Die Französische Revolution brachte in Frankreich einen Bruch in der Herstellung von Schmuck mit sich. Die Diamanten verschwanden förmlich aus der Szene, weil sie als Symbol des „dekadenten Adels“ betrachtet wurden und die besten Goldschmiede Paris verließen das Land.

Blauer VS2-Brillant-Goldring

Blauer VS2-Brillant-Goldring

Ein paar Jahre später

Die „Pariser Juwelier-Corporation“ wurde verboten. Es kamen Jahre, in denen strenge Sparsamkeit herrschte. Nach einiger Zeit, als der radikale revolutionäre Geist sich langsam beruhigt hatte, traten neue Impulse auf dem Gebiet des Schmucks hervor. 1799, als Napoleon zum Ersten Konsul der Republik ernannt wurde und Frankreich auf eine Zukunft in Wohlstand hoffen konnte, kam neuer Wind ins Land und die Türe für edlen Schmuck wurde wieder geöffnet. Die Diamanten kehrten in großem Stil zurück und auch die Kamee erobert die Schmuckszene.
Der Karneol war allgegenwärtig im Schmuck, da die Kameen sehr oft aus graviertem Karneol bestanden. Die Kameen befanden sich in Halsketten, Armbändern und Diademen, begleitet von Ohrringen als Set.

Man war sehr bemüht, sich vom Stil des „Rokoko“ zu unterscheiden, da diese Stilrichtung symbolisch für das alte Regime stand. Um 1800 wurde der Schmuck dann als Einheit mit der Mode zusammen entworfen. Die Damenkleider sahen keine Krinolinen, eine Art von Reifröcken, mehr vor. Jetzt kamen einfache und bequeme Kleider auf, die eine gewisse Bewegungsfreiheit für die Damen ermöglichten – was mit der Mode der XVIII. Jahrhunderts nicht möglich gewesen war. Es öffnete sich ein neuer Weg für kreative Goldschmiede, die wieder einmal die Stilrichtung des Schmucks revolutionieren würden.
Die Schmuckstücke in Gold und Silber waren massiv, aber mit klaren und einfachen Motiven und ohne Einfluss aus dem Barock. Man hat jeden Schnickschnack und auch unterschiedliche Farben in einem einzigen Schmuckstück vermieden. Man hat Schlichtheit und Eleganz bevorzugt. Wenn doch kombiniert wurde, beschränkte man sich auf zwei Farben.

Napoleon als König von Rom (Porträt von Andrea Appiani)

Napoleon als König von Rom (Porträt von Andrea Appiani)

Das neue Imperium und sein Kaiser

Napoleon eroberte europäische Territorien und versetzte die Welt über „La Grande Nation“ in Erstaunen. In diesen Wirbel von Macht und Eroberung ließ er sich zum Kaiser Frankreichs ernennen und in einer pompösen Zeremonie im Dezember 1804 krönen. Die Krone, die er trug, war ein Lorbeer-Diadem, wie sie auch die römischen Cesaren getragen haben, nur war dieser aus reinem Gold gemacht. Man hat schon damals über den „napoleonischen Schmuck“ gesprochen. Das ist nicht nur auf die exzentrischen Accessoires, die Napoleon zu tragen pflegte zurückzuführen, sondern auch auf die Schmucksammlung seiner Gattin Josephine. Die neue Kaiserin liebte den Luxus und hatte eine Schwäche für aufwendigen Schmuck.

Joséphine de Beauharnais (Gemälde von François Gérard, 1801)

Joséphine de Beauharnais (Gemälde von François Gérard, 1801)

Eine charakteristische Erneuerung dieser Stilrichtung war es, kleine Diamanten als Akzentedelsteine zu benutzen.
Ein weiteres Beispiel ist das mystische Set mit Halskette und Ohrringen mit großen, von Diamanten umringten Smaragden in Gold. Dieses Set wurde von Napoleon und Josephine an Josephines Tochter Stéphanie de Beauharnais gegeben, als Stéphanie den Großherzog von Baden geheiratet hat. Jeder einzelne dieser Smaragde ist von kleinen Diamanten umringt.
Man hat große Edelsteine im Tropfenschliff mit kleineren Diamanten umgeben und als Anhänger getragen. Sehr modisch waren auch Ringe mit einem großen oval geschliffenen farbigen Edelstein, der ebenfalls von kleinen Diamanten umrahmt wurde.

Muzo-Kolumbianischer Smaragd-Goldring

Muzo-Kolumbianischer Smaragd-Goldring

Heutzutage ist dieses Modell überall zu finden und es fällt uns schwer zu glauben, dass es eine Zeit gab, wo diese Art Design nicht bekannt war. Aber damals hat es eine wahre Revolution verursacht und wurde als Markenzeichen des napoleonischen Schmucks wahrgenommen.
Josephine musste sich von Napoleon trennen, weil sie ihm keinen Erben schenken konnte. Der Schmuck, der dem Staat Frankreich gehörte, musste sie zurücklassen, aber sie hatte sich von ihrem eigenen Geld viel Schmuck gekauft, den sie bis zu ihren Tod aufbewahrte.

Heute findet man in unserer Kollektionen viele Schmuckstücke, in denen ein großer Edelstein von kleinen Diamanten oder anderen weißen Edelsteinen umrahmt werden. Wenn Sie gerne Schmuck im napoleonischen Stil mögen, werden Sie sicher bei uns fündig, schauen Sie doch einmal in unseren Online-Shop!